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Feuerpatron Florian
In kaum einer bayerischen Bauernstube, in kaum einem katholischen Gotteshaus in Bayern oder Österreich fehlt das Bild des Nothelfers Florian, des Patrons gegen die Wasser-, aber auch gegen die Feuergefahr. Es gibt um diesen Heiligen nicht nur Geschichten und Legenden, wie viele Sprichwörter beinhalten seinen Namen, wie viele Patronate nennt dieser Märtyrer sein eigen. Florian, der Wasser- und Feuerpatron, wird von Oberösterreich und den Städten Bologna und Krakau als Schutzheiliger angerufen. Die Kaminkehrer und Schmiede bitten ihn ebenso um Hilfe, wie die Brauer und die Bauern bei Dürre und Unfruchtbarkeit ihrer Äcker, und natürlich heißen die Feuerwehrleute auch Floriansjünger ... Der Märtyrer von Lorch in Oberösterreich ist der Heilige der Bayern und der Österreicher, der Böhmen und der Ungarn. Ihm geweihte und seinen Namen tragende Kirchen gibt es unzählige, wie zum Beispiel die berühmten Gotteshäuser von Weihenflorian am Inn, Zeiselmauer bei Wien und Straßgang bei Graz.

Künstler und Maler früherer Jahrhunderte haben sich mit der Figur Florian befaßt. Da gibt es eine Wandmalerei im Stift Nonnenberg bei Salzburg aus dem zwölften Jahrhundert, die berühmten sieben Tafeln von Albrecht Altdorfer aus dem Jahre 1530 und ein Werk von Albrecht Dürer aus dem beginnenden 16. Jahrhundert.

Wer aber war nun dieser Volksheilige, wo lebte und wo litt er?

Die vielen Legenden über das Leben des Heiligen haben folgenden wahren Kern: Florian kam in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts in Zeiselmauer bei Wien zu Welt. Er wurde getauft und christlich erzogen. Nach einigen Jahren Offizierstätigkeit im römischen Heer wurde er Leiter der Kanzlei des kaiserlichen Statthalters im römischen Lauriacum, dem heutigen Lorch in Oberösterreich. Der herrschende Kaiser Diokletian (284-305) hatte Lauriacum zur Hauptstadt der Provinz Ufer-Neuricum ernannt und ihr damit starke Bedeutung gegeben. Als unter Kaiser Diokletian zu Beginn des vierten Jahrhunderts grausame Christenverfolgungen ausbrachen, wurden auch in Lauriacum 40 Gläubige verhaftet und in den Kerker geworfen. Florian der praktizierende Christ, wollte den Unglücklichen helfen und plante ihre heimliche Befreiung. Bei dem Versuch in den Kerker zu gelangen wurde er jedoch ebenfalls festgenommen und dem Stadthalter Aquilinus, seinem direkten Vorgesetzten vorgeführt. Als Florian ablehnte den Göttern zu opfern und auch nicht bereit war, seinem Glauben abzuschwören, wurde er grausam gefoltert und mußte furchtbaren Martern erleiden. Zuletzt hängte man ihm einen Mühlstein um den Hals und stürzte ihn in die Enns. Die Legende berichtet dazu, daß der leblose Körper Florians auf einen Felsen gespült wurde und dort von einem Adler bewacht worden sei, damit die Heiden ihn nicht schänden konnten. Eine Witwe namens Valeria barg den Leichnam Florians und bestattete ihn auf ihrem Gut. Im achten Jahrhundert errichteten die Passauer Bischöfe über der Begräbnisstätte des Märtyrers Florian den noch heute berühmten Chorherrenstift St. Florian sowie eine Kirche. Eine Tafel in der Krypta des Stiftes sagt, daß die Gebeine Florians im 13. Jahrhundert gefunden worden seien. Vor und nach dem zweiten Weltkrieg wurden in Lorch ausführliche Grabungen unternommen, bei denen fand man die Gebeine der übrigen 40 Märtyrer, für die Florian sein Leben geopfert hatte. Die Reliquien wurden im Hochaltar der Lorcher Basilika beigesetzt. Die Attribute, die der heilige Florian auf Abbildungen bei sich hat, kennt fast jeder: Als römischer Soldat mit Helm hält er eine Lanze oder eine Fahne in der Hand, trägt einen Mühlstein am Hals, ein Kreuz ziert sein Schild. Manchmal wird er auch dargestellt, wie er mit einem Kübel Wasser ein brennendes Haus löscht, was seine Verehrung als Wasserpatron verdeutlichen soll. Nach der Legende soll Florian als Kind mit einem Schaff Wasser einen Hausbrand bekämpft haben. Auch der Adler, der Florians Leichnam bewachtet, hat Eingang in die darstellende Kunst über das Leben des hochverehrten Heiligen gefunden.